danken
Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.
Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen
und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.
Psalm 126,5-6
Danket dem Herrn;
denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
Psalm 107,1
Das große Danklied der Erlösten in Psalm 107 macht deutlich, dass Dankbarkeit aus vielen schwierigen Situationen erwachsen kann, in denen Menschen Schutz und Hilfe erfahren - nicht nur aus überstandener Trauer.
"Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich" - so sollen sagen, schlägt der Psalmist vor,
- die erlöst sind durch den Herrn, die er aus der Not erlöst hat, die er aus den Ländern zusammengebracht hat von Osten und Westen, von Norden und Süden;
- die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege, und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten, die hungrig und durstig waren und deren Seele verschmachtete;
- die da sitzen mussten in Finsternis und Dunkel, gefangen in Zwang und Eisen, weil sie Gottes Geboten ungehorsam waren und den Ratschluss des Höchsten verachtet hatten, sodass er ihr Herz durch Unglück beugte und sie dalagen und ihnen niemand half;
- die Toren, die geplagt waren um ihrer Übertretung und um ihrer Sünde willen, dass ihnen ekelte vor aller Speise und sie todkrank wurden;
- die mit Schiffen auf dem Meere fuhren und trieben ihren Handel auf großen Wassern, die des Herrn Werke erfahren haben und seine Wunder auf dem Meer, wenn er sprach und einen Sturmwind erregte, der die Wellen erhob, und sie gen Himmel fuhren und in den Abgrund sanken, dass ihre Seele vor Angst verzagte, dass sie taumelten und wankten wie ein Trunkener und wussten keinen Rat mehr.
Und er fügt jeder dieser existentiellen Herausforderungen eine Beschreibung der vielfältigen Hilfen Gottes hinzu, die deutlich macht, dass Dankbarkeit aus tiefer eigener Erfahrung spricht.
Manchmal dauert es sehr lange, bis Trauernde auf ihrem Weg zu dieser Haltung und Einsicht kommen. "Wer weiß, wozu das alles gut ist", hören sie schon vorher manchmal und können doch noch gar nicht einwilligen. Aber am Ende löst sich ein Dank von ihren Lippen, der alles, was war, dankbar einbezieht.