Der ottonische Radleuchter
Bischof Bernward hatte für den Dom (später ebenso für die Kirche von St. Michael) einen großen Radleuchter gestiftet. Nach dem Brand des Altfrid-Doms ließ Bischof Hezilo (+ 1079) unter Verwerfung der Domneubaupläne seines Vorgängers Azelin den alten Dom mit Veränderungen wieder aufbauen und in dessen Langhaus eine "goldschimmernde Leuchterkrone" (Heziloleuchter) aufhängen. Noch ist nicht erforscht, welche Bedeutung dabei dem bernwardinischen Vorgänger (Vita Bernwardi c.8) zukam.
Die Idee des Leuchters ist das Bild einer schwebenden Stadt: nach der Inschrift das himmlische Jerusalem als Ziel des alten und neuen Bundes, duftend vom Wohlgeruch der Tugenden, bevölkert von den Heiligen, erleuchtet von Gott selbst, der Quelle alles Lichts. Der Typus Jerusalemleuchter leitet sich her vom großen Radleuchter über dem Golgota der Grabeskirche.