Schmidt-Rottluff, Gang nach Emmaus

Erläuterungen

  1. Das Neue Testament - Dokument eines Trauerprozesses

Trauerarbeit

Vorweggenommene Trauer

I. Die Phase des Schocks

II. Die kontrollierte Phase

Ritus der Beerdigung

- akzeptierte Erfahrung des Todes

- Anamnese (Predigt)

- Leichenschmaus

III. Die Phase der Regression

Bewältigungsmechanismen:
- narzißtische
- aggressive
- objekt-libidinöse

IV. Die Phase der Adaption

Neues Testament

Leidensgeschichte Jesu

Karfreitag

Grablegung/Salbung

Ritus des Abendmahls

1. Kor 11,26

Evangelium

Gemeindebildung

leeres Grab/Erscheinungen

 

 

 
Himmelfahrt/Pfingsten

  1. Der (christliche) Glaube - Hilfe zur Bewältigung von Trennungserfahrungen

Die hat uns sehen gelehrt, daß der Weg der Realität mit verlorenen Objekten gesäumt ist und daß dabei insbesondere die Besetzungen der Eltern in Ichveränderungen umgewandelt werden müssen. Diese Grunderfahrung der Trennung steht auch, wenn auch auf einer anderen Ebene des Bewußtseins, im Mittelpunkt der Überlieferung. Augustinus: "Fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum donec requiescat in te."

tiefenpsychologisch

3 Konzepte:

Freud: Ödipus-Komplex
(Dreipersonenbeziehung)

Jung: Psychologie des Unbewußten
(Zweipersonenbeziehung)

Kohut: Narzißmus
(Einpersonenbeziehung)

religiös

3 Religionsformen (Erikson):

patriarchalisch
(Sehnsucht nach dem Vater)

matriarchalisch
(Sehnsucht nach der Mutter)

mystisch
(Sehnsucht nach dem Ich)

"Der Charakter des Ichs wie des Glaubens ist ein Niederschlag der aufgegebenen Objektbesetzungen, enthält die Geschichte dieser Objektwahlen." (Freud)

In der patriarchalischen Religionsform sind die des Menschen angesichts von Todeswünschen, Unterwerfungen und mancherlei Selbstbeschneidung die Grundlage der religiösen Erfahrung. In der matriarchalischen Religionsform ist das Heraustreten aus der Mutter-Kind-Symbiose und die vielleicht lebenslange über diesen Verlust die Grundlage der religiösen Erfahrung. In der mystischen Religionsform ist die nach einer ursprünglichen Ich-Welt-Einheit die Grundlage der religiösen Erfahrung.

  1. Das Abendmahl - unbewußter Ritus zur Bearbeitung von Trennungserfahrung

Im Ritus des Abendmahls hat die komplexe Erfahrung von Trennung, die wir uns erst in neuerer Zeit wissenschaftlich bewußt machen, einen symbolischen Ausdruck für die kollektive Bearbeitung gefunden. Dabei braucht das Abendmahl ein Formular, in das die verschiedenen Weisen des Trauerprozesses eingehen können.