"Wenn man den Plänen für eine kirchliche Neuordnung im nordelbischen Raum eine fundamentale theologisch-kirchliche Aufgabe zuweisen will, dann besteht sie darin, die Eigenverantwortung der Gemeinde zu stärken, und die kirchliche Einheit geistlich zu begründen und sie nicht wieder territorial, verwaltungsmäßig oder repräsentativ zu verstehen." (Friedrich Hübner, Die Selbständigkeit der Gemeinde, 1963, S. 167)
Wormser Wort - Nein zum bisherigen Umbauprozess der Kirche durch die EKD
"Es gilt, die Evangelische Kirche als eine von unten her aufgebaute Gemeindekirche wieder zu entdecken, die ihre nachbarschaftliche Gestalt in den Ortsgemeinden als Kirche der kurzen Wege, ihr Gesicht in den festlich gefeierten Gottesdiensten, ihren Klang in den zum Gebet rufenden Glocken, ihren Mund in mündigen Haus- und Initiativkreisen, ihre Hände in aktiven Gruppen und Besuchsdiensten und ihre Ohren in der Aufmerksamkeit für Gottes Gegenwart gewinnt. Es ist alles dagegen zu tun, dass die Evangelische Kirche immer gesichtsloser wird, je mehr sie sich in mittlere und höchste Ebenen, in Verwaltung und in Gremien zurückzieht und dabei in inhaltloser Werbesprache, in Verwaltungserlassen und in technokratischen Fachbegriffen verstummt ..."
Aus einem Referat von Prof. Dr. Christian Möller, Heidelberg, gehalten am 11.10.08 bei einem Aktionstag der fränkischen Kirchengemeinden in Nürnberg, vgl. www.aufbruch-gemeinde.de.
"Das Grundproblem vieler Kirchenreformprogramme ist, dass sie zuviel Steuerbarkeit und Planbarkeit unterstellen, dass sie Prozesse organisieren wollen, die sich nicht organisieren lassen. Die Kirche manövriert sich dadurch in einen Aktivismus hinein, der große Frustrationen hervorrufen und die kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erschöpfen, auslaugen und überfordern wird."
Isolde Karle in ihrem Buch "Kirche im Reformstress", Gütersloh 2010, S. 257.
"Die vielen Erfahrungen mit 'Groupthink', bei denen die Gruppendynamik von Leitungsgremien zur Ausblendung der Realität und zu verhängnisvollen Fehlentscheidungen führt, zeigen dagegen, wie eingeschränkt die Sichtweise übergeordneter Ebenen sein kann. Zudem haben übergemeindliche Ebenen und Einrichtungen nie nur das Wohl der ganzen Kirche im Blick, sondern verfolgen immer auch Partikularinteressen. So zielte die Nordelbische Reform unter anderem darauf, die Dienste und Werke vor einer befürchteten Priorisierung der kirchengemeindlichen Arbeit zu schützen."
Christoph Meyns, Kirchenreform und betriebswirtschaftliches Denken, Gütersloh 2013, S. 180.
Beiträge zur Reformdebatte in der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche
von Peter Godzik
- Januar 1999: Via alia
- August 2003: Leitbilder
- Oktober 2003: Brief an die Bischöfin für den Sprengel Holstein-Lübeck
- November 2003: Brief an die Reformkommission
- Januar 2004: Ist unsere Kirche noch zu retten?
- März 2004: Brief an den Synodenpräsidenten
- März 2004: Vorschläge für eine Strukturreform der Nordelbischen Kirche
- April 2004: Alternativvorschlag zur Strukturreform der Nordelbischen Kirche
- August 2004: Brief an den Pröpstekonvent Holstein-Lübeck
- August 2004: Am Ende: eine andere Kirche. Entwurf für einen Leserbrief an die Nordelbische Kirchenzeitung
- August 2004: Brief an einen Freund
- September 2004: Reform-Modell für Südostholstein
- September 2004: Leserbrief in den LN zum Lübecker Bischofsamt
- November 2004: Empfehlungen an die lauenburgischen Synodalen
- Januar 2005: Stellungnahme zu den Regionalzentren für Dienste und Werke
- Februar 2005: Die bischöflichen Leitungsämter in der Nordelbischen Kirche
- April 2005: Der Weg aufeinander zu
- Januar 2006: Vorschlag zur künftigen kirchlichen und diakonischen Struktur in Südostholstein
- November 2006: Daten und Fakten für den Kirchenkreis Hzgt. Lauenburg im nordelbischen Reformprozess
- April 2007: Die Beteiligten ins Boot holen
- Oktober 2007: Die Vision von der Norddeutschen Ev.-Luth. Ostseekirche
Zeitungsberichte
- November 2004: Demonstrativ gelassen (Interview mit den LN vom 11.11.04)
- November 2004: Lübeck ist der Wunschpartner (LLZ vom 22.11.04)
- Dezember 2004: Kirchenkreis will eigenständig bleiben (LN vom 3.12.04)
- Mai 2005: Kirchenkreis will selbständig bleiben
- August 2005: Pröpste wehren sich gegen die Zwangsfusion
- September 2005: Nordelbische Kirchenleitung hält an Kirchenkreisfusionen fest: Von Lübeck bis zur Elbe
- November 2005: Sprengstoff auf der Synode
- Dezember 2005: Kritik an der Kirchenleitung
- Mai 2006: Mehrheit ist gegen eine Fusion mit Lübeck
- Juli 2006: Widerstand gegen die Fusionspläne
- September 2006: Zukunftsbereitschaft des Kirchenkreises Hzgt. Lauenburg
- September 2006: Das Ende des Kirchenkreises Herzogtum Lauenburg?
- Oktober 2006: Propst Godzik wirbt für Idee eines neuen Verbandes mit Lübeck
- April 2007: Wo wird die Kirche verwaltet?
- Juni 2007: Lauenburgischer Kirchenkreis setzt Eckpunkte für Fusion mit Lübeck
- Juni 2007: Lauenburg gibt Lübeck das Jawort
- Juli 2007: "Die Liebe kommt mit der Zeit"
von anderen Autoren
- Mai 2006: Fusion oder Verband. Von Simone Fabricius
- Mai 2007: Der Kurs Nordelbiens oder: Die Karten müssen neu gemischt werden. Von Altbischof Karl Ludwig Kohlwage
- Juni 2007: Eckpunkte beschlossen. Von Samone Fabricius
- August 2007: Kirche verliert ihr letztes Herzogtum. Von Thomas Morell
- Dezember 2008: "Brautschau" der nordelbischen Kirchenkreise fast abgeschlossen. epd-Artikel
- Helmut Zeddies, Fremde Heimat. Wie viel Identität kostet die Nordkirche? Vortrag beim Semestertreffen des Rostocker Studienjahrganges 1953/1958 am 25.11.2010 im Haus der Kirche in Güstrow
- Christian Möller, "Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage habe". Von den Sorgen um die Zukunft der Kirche, in: Deutsches Pfarrerblatt 112 (2012) 211-215 (Online-Version).
- Gisela Kittel, Ohne Predigt des Evangeliums kann keine evangelische Kirche sein. Luthers reformatorische Entdeckung und ihre Folgen für das evangelische Kirchenverständnis, in: Deutsches Pfarrerblatt 117 (2017) 624-628 (Online-Version).