Siehe dazu auch: 2. Samuel 11: Das Schäfchen des anderen | ZEIT ONLINE
Batseba wird gesehen
- in der Bibel (2. Samuel 11-12; 1. Könige 1-2; 1. Chronik 3,5)
Die Batseba-Erzählung in der Bibel lässt vieles offen und weckt damit unsere Fragen, unsere Zweifel, unsere Fantasie. Wer sie wohl zuerst gesehen hat? Ihre Mutter, ihr Vater, ihr Großvater? Hatte sie Geschwister? Wo und wie ist sie aufgewachsen? Wie hat sie sich selbst gesehen? Sie hieß Batseba: "Tochter der Fülle" oder "Tochter des Heils". Wann hat sie das bemerkt, sich selbst so gesehen: in Fülle und Heil? Wir wissen es nicht.
Uria hat sie angeschaut und geheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Warum?
David hat sie angeschaut, geliebt, geschwängert und nach dramatischen Ereignissen geheiratet, später den gemeinsamen Sohn Salomo als Nachfolger eingesetzt.
Nathan hat sie gesehen und zunächst kritisch beargwöhnt, später verteidigt und ihren Sohn bei der Thronnachfolge unterstützt.
Gott hat ihre Geschichte mit David nicht gutgeheißen, sie aber doch wohlwollend angesehen und für würdig befunden, einen Platz im Stammbaum Jesu einzunehmen.
- im Laufe der Zeit
Maler haben sie porträtiert; Dichter besungen. Nur manche Theologinnen haben sie mitleidig beurteilt als Missbrauchsopfer eines mächtigen Täters und damit auf eine passive Rolle reduziert.