gefragt
Es ist schön, "gefragt" zu sein. Nicht mehr gefragt zu sein und nach nichts mehr gefragt zu werden, gehört zu den bittersten Erfahrungen vereinsamter alter Menschen. Weil für uns Menschen das "Gefragtsein" so wichtig ist, laufen manche von uns Gefahr, sich ungefragt aufzudrängen und einzumischen in das Leben anderer Menschen, sich selbst wichtig zu machen. Wann ist "mitgehen" angesagt, wann "weitergehen"? Wann soll ich "bleiben", wann muß ich "loslassen"? So haben wir im Grundkurs gefragt.
Wir fragen noch einmal nach der Rolle der Helferin und des Helfers. Wieviel kann und will ich tragen? In welchen Aussagen der folgenden Texte ... können Sie sich wiedererkennen? Welche Rolle wollen Sie bei der Begleitung Sterbender spielen? Was reizt Sie und wovor haben Sie Angst?
Die Rolle des Helfers und der Helferin hat auch Schattenseiten. Wer sich auf solch eine Aufgabe einläßt, macht sich vorher oft nicht klar genug, wieviel Zeit und Kraft das wirklich kostet. Durch die Konfrontation mit fremdem Leid können eigene unverarbeitete Probleme zum Vorschein kommen. Eine übergroße Identifizierung mit dem Menschen, der Hilfe braucht, kann krank machen.
Gefragt wird im Leiden auch nach dem Sinn. Die Sinnfrage ist niemals nur rational zu beantworten. Sinn findet, wer einwilligt in das, was ist.
Weitere Impulse
- Andreas Ebert: Der Helfer, die Helferin - Gefahren der Nächstenliebe
- Wiltrud Hendriks: Die Wahrheitsfrage - Sinn des Lebens | Ethische Fragen
- Peter Godzik: Von der Wahrheit am Krankenbett und dem Prinzip Hoffnung | Rollenverteilung und Gruppendynamik im Palliative Care Team