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Rembrandt, Abendmahl in Emmaus

Zum Verständnis des Abendmahls

Thesen:

  1. Der Ursprung neutestamentlicher Traditionsbildung liegt in der Verarbeitung des Todesgeschicks Jesu. Das Neue Testament ist Dokument dieses Trauerprozesses.
  2. Der (christliche) Glaube überhaupt ist Trauerarbeit. Die Theologie reflektiert diesen Prozeß intensiver Trennungserfahrung, und die Kirche begleitet ihn mit ihrer Praxis.
  3. Das Abendmahl ist ein überdeterminierter, unbewußter Ritus zur kollektiven Bearbeitung von Trennungserfahrung.
    Unterschiedliche Formen weisen dabei auf verschiedene Bewältigungsmechanismen hin.
    Von daher erübrigt sich sowohl der generelle Unsinnigkeitsverdacht gegenüber dem Kultus, als auch die Behauptung von miteinander unvereinbaren Standpunkten im Verständnis des Abendmahls (Luther und Zwingli).

Erläuterungen

Büdelsdorf, den 21. August 1980